Tagebuch eines Fußballverrückten

Montag bedeutet gleichzeitig auch wieder aufraffen zur ersten Schicht. Diese beendete ich ziemlich pünktlich um kurz vor 15 Uhr. Zügig ging es dann direkt von der Arbeit mit dem Auto Richtung Hessen. Ziel war das U19 Länderspiel zwischen Deutschland und England. Der Austragungsort war das kleine Städtchen Haiger. Die 20.000 Einwohner große Stadt liegt in unmittelbarer Nähe des Dreiländerecks Hessen-NRW-Rheinland-Pfalz, am östlichen Rand des Westerwalds. Im SIBRE-Sportzentrum Haarwasen trägt der TSV Steinbach seine Heimspiele in der Regionalliga Südwest aus. Das Sportzentrum fasst 4.700 Zuschauer und besitzt eine moderne, überdachte Sitzplatztribüne mit ca. 1.000 Sitz- und ca. 400 Stehplätzen. Hinter den Toren gibt es jeweils einen kleinen Ausbau von 3-4 Stufen, die Gegengerade kommt ohne jeglichen Ausbau daher.

Eine Viertelstunde vor Anpfiff erreichte ich den großen Schotterparkplatz direkt am Stadion. Vor dem Eingang zur Haupttribüne wollte mich der Ordner auf die andere Seite des Stadions schicken, da auf dieser Seite keine Tageskarten verkauft werden. Auf seine Nachfrage, wie viele Tickets ich denn bräuchte, schenkte mir der "Engel in gelber Weste" eine Eintrittskarte. So musste ich nicht einmal um das Stadion laufen und durfte quasi umsonst zum Spiel. Vielen Dank nochmal dafür!

Nachdem beide Nationalhymnen gespielt wurden startete das Testspiel. Geprägt von vielen Zweikämpfen und unpräzisen Zuspielen, gab es wenig Torgefahr auf beiden Seiten. Das Tor des Tages viel folgerichtig nach einer Ecke. Auch nach der deutschen Führung spielte sich das Geschehen weitestgehend im Mittelfeld ab. Nach Abpfiff machte ich mich wieder auf die Rückfahrt ins Ruhrgebiet.

 

Spielzusammenfassung:

Testspiel

Deutschland U19 - England U19

Zuschauer: 3.397

Endstand: 1:0

Eintritt: 4€

Einen Tag nach dem U19 Länderspiel der deutschen Mannschaft stand für mich das nächste U19 Spiel an. Diesmal war die U19 der Niederlande der Gastgeber in der EM Qualifikation gegen Zypern. Gespielt wurde in Doetinchem, eine knapp 58.000 Einwohner große Stadt der Provinz Gelderland. Das Stadion De Vijverberg ist Heimat des niederländischen Zweitligisten BV De Graafschap und fasst 12.600 Zuschauer. Auch bei diesem Spiel war ich sehr spät am Einlass, konnte aber 5 Minuten vor Anpfiff meinen Platz aufsuchen. Die holländische Mannschaft versuchte von Anfang an das Spielgeschehen an sich zu reißen. Durch lange Ballstafetten in den eigenen Reihen ließ man den Gegner laufen. Nach einem schnellem Konter der Zyprer stand es dann ziemlich überraschend 1:0 für die Gäste. Doch auch nach dem Rückstand spielte die Heimmannschaft ihre körperliche und technische Überlegenheit aus und konnte noch vor der Pause das Spiel drehen. In der zweiten Halbzeit wurde die Führung weiter ausgebaut und schließlich stand nach 90 Minuten ein hochverdienter Heimsieg auf der Anzeigetafel. Nach einem 10 minütigem Fußweg zurück zum Auto konnte der Heimweg angetreten werden.

 

Spielzusammenfassung:

EM-Qualifikation

Niederlande U19 - Zypern U19

Endstand: 5:1

Zuschauer: 5.500

Eintritt: 5€

Der Mittwoch stand heute ganz im Zeichen des Westfalenpokals. Ziel war das Sportzentrum Binnerfeld in Neheim. Neheim gehört zur Stadt Arnsberg und hat 23.000 Einwohner. Der Gastgeber, SC Neheim, spielt aktuell in der Westfalenliga. In der Oberliga spielt der heutige Gegner FC Gütersloh, den viele noch aus 2. Ligazeiten kennen. Der aktuelle Hauptplatz der Sportanlage Binnerfeld fasst knapp 3.000 Zuschauer. In der ersten Halbzeit konnte Gütersloh mit mehr Spielanteilen auch gleichzeitig die gefährlicheren Abschlüsse verzeichnen. Dennoch viel der Führungstreffer auf Seiten der Gastgeber. Mit zunehmender Spieldauer wurde Neheim immer stärker und zog am Ende auch verdient in die nächste Runde ein. Keine 10 Spiele also bis zum DFB-Pokalfinale in Berlin ;). Begleitet wurde das Spiel von sauerländischem Nieselregen bei 13 Grad. Das Wetter hatte leider auch Auswirkungen auf die Zuschauerzahl.

 

Spielzusammenfassung:

Westfalenpokal

SC Neheim - FC Gütersloh

Endstand: 3:2

Zuschauer: 125

Eintritt: 6€

 

Westfalenpokal Nummer Zwei. Am Donnerstag ging es in die Nachbarschaft nach Wanne-Eickel. Der Stadtteil gehört zur 160.000 Einwohner großen Stadt Herne im Ruhrgebiet. Gespielt wurde auf dem Sportplatz an der Reichstraße, wo für gewöhnlich die Jugend des DSC seine Heimspiele austrägt. Der Sportplatz hat einen zweiseitigen Ausbau, auf der Längsseite sind zudem ca. 70 Sitzplätze installiert. Das Fassungsvermögen liegt bei 7.000. Gegner war heute der Nachbar Concordia Wiemelhausen aus Bochum, welcher wie der DSC auch in der Westfalenliga beheimatet ist. Von Anfang an hatte der DSC das Spiel im Griff, erspielte sich von Minute zu Minute mehr Torchancen. Diese wurden auch ziemlich effizient genutzt, weshalb nach 90 Minuten ein deutlicher Heimsieg das Weiterkommen der Schwarz-Gelben sicherte. Das Wetter war zum Glück viel besser als beim gestrigen Spiel, die Zuschauerzahl war demnach wie die Anzahl der Groundhopper sehenswert.

 

Spielzusammenfassung:

Westfalenpokal

DSC Wanne-Eickel - Concordia Wiemelhausen

Endstand: 6:1

Zuschauer: ca. 200

Eintritt: 6€

Zum Abschluss meiner Wochentour ging es nochmals ins Nachbarland in die Stadt s´Hertogenbosch. Sie ist gleichzeitig die Hauptstadt der Provinz Noord-Brabant und ist 154.000 Einwohner groß. Das Stadion De Vliert beheimatet den niederländischen Zweitligisten FC den Bosch. Das Fassungsvermögen liegt derzeit bei rund 8.500. An diesem Freitagabend gab es das Derby gegen NEC Nijmegen. Tickets gab es im Vorfeld nur mit einer Clubcart, Vorort konnte ich jedoch eine Karte ohne CC und ohne Ausweis erstehen. Zu Beginn des Spiels wurde auf beiden Seiten Pyrotechnik gezündet. Die Heimmannschaft kam in der ersten Halbzeit zu besseren Torchancen, welche teilweise kläglich vergeben wurden. Dennoch ging es mit einem 1:0 in die Kabine. Die zweite Halbzeit gestaltete sich etwas offener, so hatten auch die Gäste die ein oder andere Chance zu verbuchen. Ein Platzverweis in der 70. Minute für die Gastgeber spielte Nijmegen in die Karten. In der 78. Minute viel dann der Ausgleich. Postwendend wurde in der 80. Minute der alte Abstand wieder hergestellt und die Stimmung im Stadion war prächtig. Leider mussten die Anhänger den erneuten Ausgleich in der 93. Minute hinnehmen. Mit bedröppelten Minen verließen die Zuschauer das Stadion. Parken konnte ich hier kostenlos direkt am Stadion, quasi nur 50 Meter vom Einlass entfernt. Echter Luxus :).


Bilderstrecke zu allen Spielen:

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